Auch wenn der Hype vorbei ist. Auch, wenn Agenturen viel lieber den hundertsten Facebook- oder Instagram-Kanal zur Verlängerung der klassischen Kommunikation verkaufen. Ich finde Wikis immer noch super spannend und glaube an ihr Potential.
„Corporate Wikis“ könnte man als kollektiv gepflegte, Browser- und Hyperlink-basierte Wissensdatenbanken im beruflichen Einsatz bezeichnen. Und sie können so viel nervige Bürokratie so viel einfacher machen.
Denn Wikis sind ein offener Ort der kollektiven Wahrheit.
Ohne Wiki:
- Die HR schreibt in einem zwei Monate langen Prozess eine Richtlinie, wie man Urlaub nimmt und was dabei zu beachten ist. Sie formatiert das Ganze in einer „schönen“ Powerpoint-Datei mit „lustigen“ GIFs und schickt es alle bestehenden Mitarbeiter. Neue Mitarbeiter bekommen die Datei auf Nachfrage weitergeleitet. Wenn sie Glück haben sogar die aktuelle Version davon.
Mit Wiki:
- Die HR schreibt eine Seite im Wiki „Bitte beachten bei deinem Urlaub“ und hält sie aktuell. Der Mitarbeiter findet sie, wenn er danach sucht.
Ohne Wiki:
- Neue Mitarbeiter müssen ihren Kollegen die wichtigen Infos zum Arbeitsalltag aus der Nase ziehen. Je nach Grad der Extrovertiertheit des Mitarbeiters gelingt das besser oder schlechter.
Mit Wiki:
- Es gibt eine Onboarding-Seite, in die jeder seine Tipps für einen guten Start eintragen kann. Mit der Zeit entsteht so das perfekte Onboarding, nach Jobs geordnet.
Ohne Wiki:
- Kollege Maier weiß sehr viel über Dinge. Kollege Maier verlässt die Firma. Sein Wissen geht mit ihm.
Mit Wiki:
- Kollege Maier trägt wichtige Links, Gedanken und Fakten im Wiki zusammen. Andere Lernen davon. Er profitiert davon. Heile Welt. Regenbögen.
Ja, ein Wiki fordert viel von einem Unternehmen in Sachen Kultur, Vertrauen und Arbeitsmoral. Ein Unternehmen, in dem diese Parameter nicht ausreichend auf „Wiki-Kompatibilität“ gestellt sind, ist aber ohnehin keines, in dem ich arbeiten möchte.