Ja, es gibt heute viele Daten. Und ja, es gibt Datenmengen, die auf Grund ihrer Größe (Volume), Geschwindigkeit (Velocity) und Breite (Variety) nicht mehr mit herkömmlichen Methoden zu verarbeiten sind. Und ja, es gibt Herangehensweisen wie Map Reduce, die sich dem Thema annehmen.
Was es aber auch gibt, ist Big Gelaber. Und das ist noch größer als besagte Datenmengen.
Exhibit A:
Ich spreche mit dem Marketingverantwortlichen eines großen Telko-Unternehmens. Es gab dort ein „Big Data Dinner“ für Firmenkunden. Ob man die dort gewonnen Erkenntnisse nicht mal zusammenfassen und verbloggen möchte? Nein. Denn, Zitat, „zu Big Data können wir dinieren, aber – ehrlich gesagt – überhaupt nicht referieren“.
Exhibit B:
Eine der führenden Marketing-Fachzeitschriften hat eine große Serie zu Big Data. Dieses Mal: Marketing-Controlling. Ich nehme mir das Heft am Flughafen mit. Innen dann die Enttäuschung. Praktiker berichten darüber, wie sie die Facebook Insights nutzen und ab und zu mal Google Analytics anschauen. Spannender wird es dann auch nicht mehr.
Exhibit C:
Große Fortbildung bei einem anerkannten Institut. Thema der mehrstündigen Fortbildung ist „Big Data“. Was hat der Dozent dazu zu sagen? Dass Big Data ja total big wäre und deswegen schwer zu verarbeiten, deswegen würde er die folgenden Stunden vor allem (sprich: nur) über Smart Data (sprich: Data) reden. Wow. Vielleicht noch mal über den Titel der Veranstaltung nachdenken…
Vorschlag: Wenn wir „Daten“ meinen, lasst uns doch einfach „Daten“ sagen. Inzwischen ist es nur noch peinlich.