Das Schöne an digitalen Diensten ist, dass man sie mühelos kennenlernen, testen und loswerden kann. Konkurrenzprodukte sind nur eine Google-Suche entfernt. Und selbst so mächtige Firmen wie Google und Facebook können nicht verhindern, dass Konkurrenz so groß wird, dass sie sie kaufen müssen. Und wenn sie dann das User Experience kaputt machen, hüpft die Meute eben zum nächsten Dienst.
Was für den Konsumenten traumhaft ist, ist für die Anbieter schweißtreibend. Denn der Beste gewinnt. Und auch mit einer großen Marketing- und PR-Kampagne und starken Partnern im Vertrieb lässt sich Schrott nicht verkaufen – anders als in der haptischen Welt.
So sieht zum Beispiel die Interessens-Kurve eines Musik-Dienstes aus, der seine Nutzer relativ glücklich macht:
Und so sieht das aus, wenn man mit so ziemlich jedem prominenten Musiker, der nicht bei drei auf den Bäumen ist, mehreren PR-Aufschlägen und einem großen Marketing-Budget ein mittelmäßiges Produkt an den Hörer bringen möchte:
Ein Mail-Service, der zwar nicht schick aussieht, aber durch hervorragende Bedienbarkeit und Offenheit glänzt, sieht so aus:
So sieht der Verlauf bei einem Mail-Produkt aus, vor dem so ziemlich alle Experten von Anfang an nur gewarnt haben:
Ein Messenger, der sich am hart umkämpften Markt durch organisches Wachstum durchsetzt:
Und ein Produkt, das Telekommunikationsanbieter durchsetzen möchten. Weil sie nicht mehr einsehen, mit SMS kein Geld mehr zu verdienen. Die Nutzer so: Entschuldigung??
Merkt ihr was? Es ist ist egal, wie viel Millionen ihr in Werbung, PR und Marketing steckt. Es ist egal, was für starke Vertriebspartner ihr euch sucht.
Es funktioniert nicht mehr, Müll mit Gewalt in den Markt zu drücken!
Strategisch kann man nur auf eine Art gewinnen:
- Das beste Produkt am Markt haben.
- Nutzern den Wechsel so einfach wie möglich machen.
- Auf vorsichtige Monetarisierung setzen.
Denkt strategisch. Und nervt uns Nutzer nicht mit so einem Quatsch wie Joyn.