Vor ein paar Wochen hatte Falk schon die These aufgestellt, Nerd sei das neue Mainstream. Heute habe ich eine ähnliche Beobachtung. Der sogenannte E-Sport, also Online Gaming, geht an weiten Teilen der Gesellschaft völlig spurlos vorüber.
Und damit meine ich nicht nur die Tatsache, dass quasi jeder Jugendliche – ob Junge oder Mädchen – in irgendeiner Form „zockt“, sondern vor allem den professionellen Randbereich des Gamings.
Hier werden globale Turniere veranstaltet, bei denen Preisgelder in Millionenhöhe ausgelobt werden. Klingt nicht seriös? Wie klingen $10,931,103.00 für ein einziges Turnier?
Die Kurve zeigt hier jedenfalls steil nach oben und es gibt etliche Leute, die mit Gaming richtig viel Geld verdienen. Ein solches Turnier im Spiel League of Legends sieht zum Beispiel so aus:
Was mir auffällt ist dabei die Kombination der Umstände, dass a) sehr viele Leute selbst spielen, aber b) E-Sport an der breiten Masse dennoch vorüber geht. Die Außenwahrnehmung ist in meinen Augen wesentlich geringer als man bei diesen Zahlen meinen sollte.
Denn wer sich Twitch einmal ansieht, bemerkt schnell, dass permanent Millionen von Leuten die Livestreams verfolgen. Allerdings gehören alle diese Leute genau zur Gaming Nische. Darüber hinweg fällt die Wahrnehmung dann rasch ab. Verglichen mit Fußball ist dies anders – hier ist die Kernzielgruppe aktiver Fußballer vermutlich sogar kleiner als beim Gaming. Also konkret Leute, die selber spielen. Allerdings ist die öffentliche Wahrnehmung und das Interesse daran enorm viel breiter.
Meine Vermutung ist, das dies mit öffentlicher Akzeptanz von Gaming als Hobby zu tun hat. Wenn dem so wäre und Falk mit seiner Nerd These (s.o.) Recht behält, könnten wir vom Gaming bald wesentlich mehr sehen. Denn wenn es kein gesellschaftliches Tabu mehr ist, Dota statt Handball zu spielen, und das auch offen zu kommunizieren, werden solche Dinge auch zunehmend in Massenmedien wie regulärem TV (auch in den großen Kanälen) Einzug halten.