Navigation

Spracheinstellung am Handy: Damit habe ich nicht gerechnet.

Christian Faller  11. Juni 2014  Keine Kommentare  3 Minuten zu lesen  Technologie

Um mein etwas rostiges Französisch wieder in Schuss zu bringen, habe ich eine etwas unkonventionelle Methode ergriffen. Neben französischen Büchern und dem gelegentlichen wetteifern mit meiner Freundin über Duolingo, habe ich nun mein Smartphone auf Französisch umgestellt.

Super Idee, wie ich fand: Ich werde gezwungen das Menü und alle Apps auf Französisch zu navigieren und mich damit zwangsweiße auseinanderzusetzen. So bleibt es unweigerlich hängen.

Der ganze Spaß hat aber einige nicht bedachte Nebeneffekte. Hier sind einige Situationen, die mir in den letzten Tagen passiert sind (kein Witz):

Navigations #Fail

Nexus 4 StartscreenIch war vorletztes Wochenende mit meiner Freundin in Venedig. Der Rückflug am Montag ging nach Frankfurt Hahn mit RyanAir. Unglücklicherweise kamen wir etwas in den Feierabendverkehr und ließen und per Navigationssystem (Google Maps) auf die schnellste Route unter Berücksichtigung der Verkehrslage lenken. Im schweren Verkehr ist es oft nicht praktisch auf das Display zu schauen, sondern man lässt sich von der Sprachausgabe lenken. Diese war leider auch auf Französisch. Generell geht das gut. Aber „Die nächste Ausfahrt in 300 Metern rechts nehmen, dann auf der linken Spur halten und im Kreisverkehr die zweite Abfahrt nehmen.“ war im Eifer des Gefechts zuviel. Falsche Spur erwischt und lockere 25 Minuten verzockt.

Sprachsteuerungs #Fail

Ich mache ausgiebigen Nutzen von Google Now und der Sprachsteuerung. Dinge wie „Okay Google: Remind me in 45 minutes to call back the print shop and check the status of our flyers.“ funktionieren auf Englisch grandios. Nun muss ich das alles auf Französisch diktieren. Hinzu kommt, dass die Sprachsteuerung auf Englisch sehr viel präziser und ausgereifter ist UND meine Aussprache viel besser ist. Das Ergebis ist, dass ich nur noch recht einfache Reminder sprechen kann, sonst muss ich immer von Hand nachbessern. Daher nutze ich das Tool spürbar weniger, was schade ist.

Da deutsche Namen auch auf Englisch schon Schwierigkeiten gemacht hatten, macht es in diesem Bereich glücklicherweise immerhin keinen großen Unterschied.

App-Update #Fail

Juhu! Instagram hat ein paar neue Funktionen bekommen. Aber oh nein, ich verstehe nur die Hälfte, weil die Tour durch die App französische Fachworte aus dem Fotografie-Fachjargon benutzt… Jede App wurde automatisch auf Französisch umgestellt.

E-Mail #Fail

Alle meine E-Mails sind nun ebenfalls auf Französisch. Also nicht der Inhalt, aber der Fülltext. Zum Beispiel steht nun statt

<christian.faller@deepr.de> wrote on June 5th:

Le 5 juin <christian.faller@deepr.de> a écrit:

wenn ich auf eine E-Mail antworte. Das wirkt etwas befremdlich, weil der Empfänger sich wundert, warum da auf einmal französische Fragmente vorkommen. Und ja: das kommt auch beim Empfänger so an, denn ich wurde bereits darauf angesprochen.

Dies alles sind Kleinigkeiten, die aber in der Menge etwas störend sind. Vor allem die französischen E-Mails sind höchst unprofessionell, da ich viele Kundenmails vom Smartphone tippe. Ich muss also ernsthaft darüber nachdenken, die Sprache wieder zurückzusetzen auf Englisch. Leider.

Christian Faller

Christian Faller ist Geschäftsführer bei deepr, einer Stuttgarter Werbeagentur und leitet den Digitalbereich bei Yaez. Wenn er nicht an digitalen Marketingstrategien feilt, verfolgt er sein Lebensziel, jedes Land der Welt zu bereisen. Er hat in Singapur, Frankreich, Amerika und Südafrika gelebt und gearbeitet.