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Die Stärken von Direct Mail

Christian Faller  3. Oktober 2013  2 Kommentare  3 Minuten zu lesen  Print-Werbung, Werbung mit und im Internet

Ich bin ein großer Fan von digitaler Werbung. Die Möglichkeiten sind vielfältig, die Reichweite bei gleichem Budget weit höher als bei offline Werbung und die Messbarkeit ist enorm hoch. Und da gibt es viele verschiedene Werbeformen, die mir persönlich sehr gefallen: Newsletter, Facebook Anzeigen, Squeeze Pages, etc.

Bei allem Lob der digitalen Werbung kommt Print allerdings oft zu kurz. Denn obwohl ich das meiste gedruckte Wort für Werbung nur noch bedingt geeignet halte, gibt es Einsatzmöglichkeiten, die ich nach wie vor großartig finde.

So zum Beispiel Direct Mail. Wer eine starke, nicht semi-legal zusammengekaufte, Adressdatenbank hat, kann von dieser Werbeform enorm profitieren. Man erreicht eine Zielgruppe mit der man im Idealfall schon Vorkontakt hatte. Quasi wie bei einem Newsletter.

Das Hauptproblem von Newslettern ist aber, dass sie oft gar nicht erst geöffnet werden. Löschen ist schlichtweg zu einfach und bequem. Beim Direct Mail hat der Empfänger den Brief bzw. das Mailing aber mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit in der Hand. In meinen Augen kommt allein das „in die Hand nehmen“ dem Öffnen des Newsletters gleich. In diesem Moment findet nämlich die Entscheidung statt, ob es weggeworfen wird oder gelesen wird.

Im Gegensatz zum Newsletter hat der Werber hier aber mehr Einfluss auf dieses Entscheidung. Denn statt einer plumpen Textzeile, kann er die Haptik, die Optik sowie das Format des Mailings kontrollieren und damit ins Auge stechen oder neugierig machen.

Laut Zahlen vom August 2013 haben Newsletter im Durchschnitt eine Öffnungsrate von ca. 10%, die von vielen Faktoren abhängig ist. Für Mailings gibt es natürlich keine akuraten Zahlen, aber ausgehend von meinem Bekanntenkreis nehme ich an, dass mehr als jeder zehnte Empfänger das Teil liest (bzw. zumindest hineinschaut). Man muss schließlich beachten, dass Direct Mail nicht als Werbung zählt, da es adressiert ist. Es geht also in jeden Briefkasten der anvisiert wird und bleibt nicht am „keine Reklame einwerfen“ Kleber hängen.

Die Chancen, die Zielperson tatsächlich zu erreichen sind damit signifikant höher. Bei ausreichend hohen Gewinnmargen des beworbenen Produkts, können die wenigen Prozent Unterschied in dieser Rate einen enormen Unterschied machen und die Kosten des Direct Mail schnell aufwiegen.

Immerhin kommen auch bei einem Newsletter die Kosten für die Erstellung sowie den Versand auf. Diese sind zwar geringer, aber dennoch nicht zu unterschätzen. Ein Mailing ist bei hoher Auflage oftmals kostengünstiger umzusetzen als man denken würde. Selbst in Sonderformaten oder mit drucktechnischem „Schnickschack“.

Ich bin nach wie vor kein Printler, aber bei aller Fairness muss ich der Werbeform Direct Mail ihre Berechtigung einräumen. Genauso wie TV für Markenbildung nach wie vor das Leadmedium ist.

Christian Faller

Christian Faller ist Geschäftsführer bei deepr, einer Stuttgarter Werbeagentur und leitet den Digitalbereich bei Yaez. Wenn er nicht an digitalen Marketingstrategien feilt, verfolgt er sein Lebensziel, jedes Land der Welt zu bereisen. Er hat in Singapur, Frankreich, Amerika und Südafrika gelebt und gearbeitet.