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Behind the Scenes: 5 Learnings von einer Tech-Konferenz

Christian Faller  5. Juli 2012  1 Kommentar  3 Minuten zu lesen  Internet und Social Web, Technologie

Letzte Woche habe ich fünf Tage auf der Techweek Konferenz in Chicago verbracht. Und zwar als freiwilliger Mitarbeiter. Warum? Weil ich selbst einmal einen Blick hinter die Kulissen eines so großen Events werfen wollte.

Als Stage Manager habe ich die Hand von Jason Fried schütteln können, den ich für das Video oben vorbereitet habe, mit Hootsuite CEO Ryan Holmes geredet, Optimizely Gründer Dan Siroker Fragen gestellt und die vier Mal ausgefallene Fernbedienung von Emerson Spartz ausgewechselt, dem Viral Wunderkind des Internets. Dabei habe ich einiges gelernt.

Fünf Takeaways von einer Tech-Konferenz:

 

  1. Die wirklich interessanten Leute trifft man auf dem Flur, nicht auf der Bühne
    Ob andere Mitarbeiter oder einfach nur Konferenzbesucher: Die besten Leute, die ich kennen gelernt habe, waren allesamt „Normalos“. Das schöne an einer solchen Konferenz ist ja, dass alle Besucher die selben Interessen teilen. Da gibt es Werber, Developer, Marketer, Studenten, usw. Aber immer findet man eine gemeinsame Schnittstelle. Ein guter Weg, um interessante Leute zu treffen, ist denjenigen aufzulauern, die nach Talks die besten Fragen stellen. Ein bisschen creepy, aber es lohnt sich.
  2. Falls man mit einem Redner sprechen möchte ist VOR dem Auftritt der bessere Zeitpunkt – danach ist er ein Rockstar
    Lustig, aber es fiel mir erst jetzt auf, als ich technisch bedingt den ganzen Tag AUF der Bühne verbracht habe. Redner trudeln ca. 15 Minuten vor dem Auftritt ein, gerade wenn der Talk davor beendet ist. Der Stage Manager (in dem Fall ich) verkabelt sie und richtet alles ein. Übrig bleiben solide 10 Minuten in denen lustgerweise kein Mensch etwas von den Rednern wissen möchte. Das kam natürlich mir zu Gute. NACH der Präsentation stehe die Leute hingegen Schlange und jeder der etwas fragen möchte ist automatisch nur eines von vielen Gesichtern. Umdenken!
  3. Eine Business Card von jemandem zu bekommen ist soviel Wert wie ein feuchter Händedruck
    Jeder drückt einem seine Visitenkarte in die Hand. Das bedeutet quasi gar nichts. Die Leute erinnern sich genauso wenig an einen, wie wenn man ihre Email Adresse einfach nur aus dem Internet fischt. Ich würde lieber mit 5 Leuten eine halbe Stunden reden, als mit 50 Leuten jeweils 5 Minuten.
  4. Morgens ist die bessere Zeit um berühmte Leute abzufangen, denn es ist viel weniger Andrang
    Das unterstreicht Punkt 2. Es gab bei der Techweek einige gute Vorträge zu undankbaren Zeiten. Sprich Sonntag Morgen um 9:30 Uhr. KEIN MENSCH ist auf der Konferenz. Genau das ist der beste Zeitpunkt, um mit Leuten zu sprechen.
  5. Den vollen Eintrittspreis zu bezahlen ist absoluter Wahnsinn, es sei denn man hat bereits einen Namen
    Networking hin oder her. $600 war der volle Preis für die Konferenz, den ich als Mitarbeiter zum Glück nicht zahlen musste. Die Konferenz war super und vor allem für mich ein Erfolg. Für den normalen Preis muss man allerdings ein wahrer Networking Champion sein, um etwas daraus zu machen. Wie gesagt werden es ein paar Visitenkarten nicht rocken. Anders sieht es jedoch aus, wenn man bereits einen Namen hat und interessante Leute von sich aus auf einen zukommen.

Christian Faller

Christian Faller

Christian Faller ist Geschäftsführer bei deepr, einer Stuttgarter Werbeagentur und leitet den Digitalbereich bei Yaez. Wenn er nicht an digitalen Marketingstrategien feilt, verfolgt er sein Lebensziel, jedes Land der Welt zu bereisen. Er hat in Singapur, Frankreich, Amerika und Südafrika gelebt und gearbeitet.