Es gibt viele KO-Kriterien für iOS-Apps, aber eines wiegt besonders schwer: Hässlichkeit. Eine App, welche auf Apple-Geräten erfolgreich sein möchte, muss perfekt sein. In Design und Usability.
Ist das nicht bei jedem mobilen Betriebssystem so? Ja, aber bei keinem so krass wie bei iOS-Geräten.
Warum? Das hat verschiedene Gründe:
- Der Kontext ist ein ganz anderer, da Apple in Sachen Produkt- und Interfacedesign selbst das Benchmark setzt. Kein Betriebssystem ist so gut bedienbar und ansehlich wie das iOS. Da fällt Schrott schon am Icon im Menü unangenehm auf.
- Die Konkurrenz im Premium-Bereich ist größer. Da die iOS-User die kaufwilligsten sind, gibt es mehr anspruchsvolle Produktionen. Ergo gibt es mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Konkurrenten, der die selbe Funktionalität mit schönerem Design anbietet.
- Viele iPhone-User kaufen sich das Gerät, weil sie vor einem „echten Smartphone“ Angst haben. Dementsprechend intuitiv muss die Bedienung gestaltet sein.
- Ohne zu sehr verallgemeinern zu wollen: Design-Menschen entwickeln lieber für und auf Apple-Produkten, während Code-Menschen eher zu Android greifen. Das führt zu einer Aufwärtsspirale der ästhetischen Qualität. Schönere Apps -> Mehr Design-getriebene Entwickler -> Schönere Apps.
Jede zukünftige Application wird sich an Flipboard und Co messen lassen müssen. Ja, die inneren Werte zählen auch. Aber eine Android-App kann sich bei identischer Funktionalität auf jeden Fall mehr Hässlichkeit erlauben. Das ist mein Punkt.
Ich würde lieber zwanzig zusätzliche Features streichen, als an den Interface-Designern zu sparen, wenn ich Marketingbudget in eine iOS-App stecke.
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